Welche Rolle kommt einem juristischen Dolmetscher zu? Wann sollte man auf dessen Dienste zurückgreifen und welche Kompetenzanforderungen werden an diese Fachperson gestellt? Ein Überblick über wissenswerte Fakten über das Tätigkeitsfeld eines juristischen Dolmetschers.
Was ist ein juristischer Dolmetscher?
Der juristischer Dolmetscher ist ein fachkundiger Sprachmittler, dessen Dienste benötigt werden, um Gespräche zwischen zwei verschiedensprachigen Parteien in vielerlei Kontexten zu übertragen: Anhörungen und Verhandlungen vor Gericht, Vertragsverhandlungen, Aussagen, Zeugenvernehmungen, polizeiliche Befragungen und Verhöre, Kommunikation mit Verwaltungsbehörden…
Auf der anderen Seite gibt es mehrere Arten juristischer Dolmetschleistungen:
- Verhandlungsdolmetschen (oder Begleitdolmetschen): Der Dolmetscher übersetzt die Äusserungen während des gesamten Gesprächs zwischen den beiden verschiedensprachigen Gesprächspartnern (wobei jeder Sprecher eine Pause einlegen muss, damit der Dolmetscher das Gesprochene übertragen kann);
- Simultandolmetschen
- Konsekutivdolmetschen
- Telefondolmetschen
- Videodolmetschen, über eine Videokonferenz-Plattform.
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte ein juristischer Dolmetscher haben?
Der Beruf des juristischen Dolmetschers erfordert in erster Linie eine hervorragende Beherrschung eines bestimmten Sprachenpaares, aber auch eine umfassende Kenntnis der Rechtssysteme, der landesspezifischen Gesetzgebung sowie der kulturellen Eigenheiten und Gepflogenheiten des jeweiligen Landes. Er oder sie muss zudem mit der gesamten Fachterminologie des betreffenden Rechtsgebiets (Strafrecht, Zivilrecht, Unternehmensrecht…) vertraut sein.
Darüber hinaus muss ein juristischer Dolmetscher über ein hohes Mass an Professionalität, ein entsprechendes Arbeitsethos, eine hervorragende mündliche Sprachbeherrschung sowie ein sehr gutes Konzentrationsvermögen und Gedächtnis verfügen.
Er oder sie muss in der Lage sein, komplexe Dialoge vollständig und genau zu übertragen, um zu vermeiden, dass zwischen den Parteien Missverständnisse oder Unklarheiten entstehen. Diese Eigenschaften sind unerlässlich, da schon der geringste Interpretationsfehler die Qualität der Kommunikation zwischen den Gesprächspartnern wie auch das richtige Verständnis der Äusserungen der anderen Partei beeinträchtigen kann.
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