Wie alle Sprachen verändert sich auch die französische Sprache in Abhängigkeit von kulturellen Tendenzen und Einflüssen, ob in sozialen Netzwerken, Medien oder Alltagsgesprächen. Um Sie auf diese sprachlichen Tendenzen und Gewohnheiten aufmerksam zu machen, bietet Ihnen Traducta einen kleinen Überblick über Barbarismen, falsch gebrauchte Wörter, Floskeln und sonstige Kuriositäten in der französischen Sprache.
Impropriétés – Falsch gebrauchte Wörter im Französischen
Auf Französisch spricht man von „impropriétés“, wenn Wörter oder Wendungen inkorrekt verwendet werden.
Hier sind einige häufig auftretende Beispiele dafür:
- „loin s’en faut“ (statt: „loin de là“ oder „tant s’en faut“ – „ganz im Gegenteil“)
- „faute d’attention“ (statt: faute d’inattention – „Flüchtigkeitsfehler“)
- „tous et chacun“ (statt: tout un chacun – „ein jeder“)
- „en tout et partout“ (statt: en tout et pour tout – „alles in allem“)
Weitere Ungereimtheiten im französischen Sprachgebrauch sind ausserdem auch die sogenannten Barbarismen und Solözismen.
Ein Barbarismus (französisch: barbarisme) ist ein eigenartiger Fehler, der in der Veränderung der Form bzw. Morphologie eines Wortes besteht (auf lexikalischer oder grammatischer Ebene).
Hier sind einige Beispiele für kuriose Barbarismen in der französischen Sprache:
- „aréoport“ (statt: aéroport – „Flughafen“)
- „infractus“ (statt: infarctus – „Infarkt“)
- „dilemne“ (statt: dilemme – „Dilemma“)
- „asérique“ (statt: astérisque – „Asterisk/Sternchen“)
- „l’eau bouille“ (statt: l’eau bout – „das Wasser kocht“)
- „assis-toi“ (statt: assieds-toi – „setz dich“)
- „il mourrira d’ennui“ (statt: il mourra d’ennui – „er wird sich zu Tode langeweilen“)
- „enduire en erreur“ (statt: induire en erreur – „irreführen“)
- „tête d’oreiller“ (statt: taie d’oreiller – „Kopfkissenbezug“)
- „disgression“ (statt: digression – „Exkurs/Abschweifung“)
- …
Bei dem Solözismus (französisch: solécisme) handelt es sich um die syntaktisch falsche Verwendung eines Wortes, d. h. der Sprecher hält die Regeln des Satzbaus nicht ein (im Gegensatz zum Barbarismus, der allein die Form des Wortes betrifft).
Hier sind einige Beispiele für Solözismen in der französischen Sprache:
- „bien qu’il est tard“ (statt: bien qu’il soit tard – „obwohl es spät ist“)
- „le problème que je veux parler“ (statt: le problème dont je veux parler – „das Problem, über das ich sprechen möchte“)
- „ce qu’il a besoin“ (statt: ce dont il a besoin – „was er benötigt“)
- „aller au médecin“ (statt: aller chez le médecin – „zum Arzt gehen“)
- „habiter sur Paris“ (statt: habiter à Paris – „in Paris wohnen“)
- „se rappeler de quelque chose“ (statt: se rappeler quelque chose – „sich an etwas erinnern“)
- …
Poncifs – Floskeln in der französischen Sprache
In der französischen Sprache sind auch zahlreiche Floskeln verbreitet, die von der Mehrheit der Muttersprachler ausgiebig verwendet werden. Auf Französisch bezeichnet man solche übermässig verwendeten feststehenden Wendungen als „poncifs“.
Hier sind einige Beispiele für Floskeln, die in der französischen Alltags- und Umgangssprache zu beobachten sind, sowohl in privaten als auch in beruflichen Kontexten:
- „du coup“ – „daraufhin/daher“, oft aber ohne eigene Bedeutung
- „en fait“ – „im Grunde genommen“
- „voilà“ – wörtlich: „da/da ist…“, oft aber ohne eigene Bedeutung als Füllwort oder zum Abschluss einer Äusserung oder eines Gesprächs
- „silence radio“ – „Funkstille“
- „minimum syndical“ – „das strikte (wörtlich: gewerkschaftliche) Minimum“
- „pas de soucis“ – „kein Problem“
- „en dernière ligne droite“ – „auf der Zielgeraden“
- „aller vivre sur (une ville)“ – wörtlich: „auf (eine Stadt) ziehen“
- „monter à Paris“ – wörtlich: „nach Paris aufsteigen“, i. S. v. „nach Paris fahren“
- „descendre à l’hôtel“ – „im Hotel absteigen“
- „avoir un coup de barre“ – „an einem toten Punkt sein“ (wörtlich: „einen Schlag mit der Stange haben“)
- „chercher midi à 14 heures“ – „die Dinge komplizierter machen als sie sind“ (wörtlich: „um 14 Uhr den Mittag suchen“)
- „ça fait un bail“ – „es ist eine Ewigkeit (wörtlich: Pachtdauer) her“
- „c’est dingue“ – „das ist verrückt“
- „être au courant“ – „auf dem Laufenden sein“
- „se tenir au courant“ – „sich auf dem Laufenden halten“
- „ça me va“ – „das passt mir/okay“
- „si ça se trouve“ – „es kann gut sein, dass…“
- …
Auch in der Presse finden sich zahlreiche Floskeln, wie:
- „même son de cloche“ – „das Gleiche“ (wörtlich: „der gleiche Glockenklang“)
- „avoir le vent en poupe“ – „auf Erfolgskurs sein“ (wörtlich: „mit dem Wind segeln“)
- „à la loupe“ – „genauestens“ (wörtlich: „mit der Lupe“)
- „dans la tourmente“ – „in der Krise“ (wörtlich: „im Unwetter“)
- „ne connaît pas la crise“ – „floriert“ (wörtlich: „kennt keine Krise“)
- …
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Antworten auf häufige Fragen zu den Kuriositäten in der französischen Sprache
Welche ist die am häufigsten gebrauchte Wendung in der französischen Sprache?
Laut einem Artikel des Journal du Dimanche ist die in der Presse und den Medien am häufigsten gebrauchte Wendung „cerise sur le gâteau“ („Kirsche auf der Torte“), gefolgt von „le vent en poupe“ („auf Erfolgskurs“) und „à la loupe“ („genauestens“). Dahinter reihen sich folgende Ausdrücke ein: „dans la tourmente“ („in der Krise“), „langue de bois“ („hohle Phrasen“), „même son de cloche“ („das Gleiche“), „tambour battant“ („im Eiltempo“) …
Was ist der Unterschied zwischen einem Barbarismus, einer „impropriété“ und einem Solözismus in der französischen Sprache?
Es gibt einige feine Unterschiede zwischen Barbarismus, Solözismus und „impropriété“. Eine „impropriété“ ist ein Fehler, der mit der Bedeutung eines Wortes oder einer Wortgruppe zusammenhängt: Das gewählte Wort existiert, wird aber in einem falschen Kontext oder auf falsche Weise verwendet. Ein Barbarismus dagegen ist ein Fehler in der Form des Wortes (z. B. im Zusammenhang mit der Schreibweise oder Grammatik, oft auch in der gesprochenen Sprache hörbar). Beim Solözismus handelt es sich um eine syntaktisch falsche Verwendung eines Wortes: der ganze Satz ist also falsch aufgebaut. Solche Fehler beeinträchtigen die Qualität eines Textes erheblich und behindern den Lesefluss.
Was ist ein Anglizismus?
Ein Anglizismus ist ein Wort oder eine Wendung, das bzw. die aus der englischen Sprache entlehnt worden ist. Als Weltsprache ist das Englische in vielen anderen Sprachen sehr präsent. Im Französischen gibt es zahlreiche Anglizismen, hier einige Beispiele dafür: scoop, cool, loser, live, spoiler, vintage, challenge, overbooké, customiser, deadline, buzz, burn-out, pitch, best-seller, coach…
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